bluesman528
Ruhrpotthanseat
Das ist so nicht ganz richtig. Moderne Schmierstoffe neigen nicht mehr zum Verharzen, d.h. nach der Verflüchtigung der flüssigen Anteile bleiben keine harten Feststoffe mehr zurück, die die Abrasion noch zusätzlich fördern. Das hat die Revisionsintervalle im Vergleich zu früher schon erheblich verlängert auf das heutige Niveau (und es ist nicht auf moderne Uhren beschränkt, Vintageuhren mit modernen Schmierstoffen behandelt profitieren ebenfalls davon). In den 1960er Jahren lag eine Uhr nicht selten alle zwei bis drei Jahre auf dem Uhrmachertisch.Mir wurde mal gesagt, dass das Verflüchtigen der Schmieröle moderne Uhren nicht mehr betrifft, da sich auch bei den Schmierstoffen einiges getan hat. Ein erhöhter Verschleiß ist mit zunehmendem Alter des Öls also nicht automatisch zu erwarten und daher kann eine moderne Uhr ruhig so lange getragen werden, bis sich Gangabweichungen ergeben. Ein erhöhter Verschleiß sei vorher nicht zu erwarten. Kann es aber auch nicht mit eigener Expertise belegen und nur so wiedergeben.
Aber auch die heutigen Uhrenöle verflüchtigen sich und verfließen weiterhin, physikalische Prozesse kann man nicht außer Kraft setzen. Eine lange ungewartete, deshalb weitgehend schmierstofffreie, aber trotzdem regelmäßig getragene, konventionelle mechanische Uhr verschleißt nach wie vor auf gleiche Weise. Das hat sich auch dadurch ein wenig verschärft, dass moderne Uhren im Schnitt mit deutlicher höherer Frequenz (28.800+ A/h statt 18.000/19.800 A/h) laufen als in den 1950er/60er Jahren.