Sea Island Baumwolle

In den vergangenen Wochen haben wir immer mal wieder über Produkte aus Sea Island Baumwolle geschrieben, sei es im Zusammenhang mit den vorgestellten Pantherella Strümpfen, oder auch dem Spoerry Einstecktuch. Doch was macht Sea Island Baumwolle so besondern und begehrenswert? Ein kleiner Exkurs:

Der Anteil der Sea Island Baumwolle an der gesamten Baumwoll-Produktionsmenge liegt gerade mal bei 0,0004 Prozent. Begründet ist die Knappheit mit den Klimabedingungen welche die Baumwoll-Sträucher benötigen um ihre besonders langen Samenhaare zu bilden. Diese Fasern werden zu Fäden gesponnen aus denen später entsprechende Stoffe wie z.B. für Hemden gewebt werden. Die notwendigen klimatischen Bedingungen sind vorwiegend auf den britischen Westindischen-Inseln.

Stoffe aus Sea Island Baumwolle zeichnen sich durch ihren weichen und seidigen Griff aus und erinnern unweigerlich an Kaschmir. Aufgrund der besonderen Faserlänge lassen sich besonders feine und reißfeste Fäden spinnen. Die steigende Nachfrage hat die Preise für Sea Island Baumwolle in den vergangenen Jahren in die Höhe schnellen lassen – Sie werden den teilweise sehr deutlichen Preisunterschied zu „normalen“ Baumwoll-Produkte vielleicht schon bemerkt haben. Um dieses regionale Produkt vor Nachahmern und Etikettenschwindel zu schützen wurde die Vereinigung WISICA (West Indian Sea Island Cotton Association) ins Leben gerufen. Sie kontrolliert den Anbau und vergibt entsprechende Zertifikate, die die Echtheit und Herkunft der Baumwolle garantieren.

Beliebt ist auch die Mischung verschiedener Baumwollsorten vor dem Spinnen, oder Super 180s Stoffe die aufgrund ihrer Feinheit ähnliche Eigenschaften aufweisen als Sea Island Baumwolle als eben solche  zu deklarieren. Wer den Kauf eines Hemdes oder anderer Produkte aus Sea Island Cotton in Erwägung zieht sollte deshalb ruhig nachfragen, ob sich die einwandfreie Herkunft belegen lässt – etwas Vorsicht ist also durchaus geboten.

Kategorie: Magazin

Andreas Gerads

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