Dröseln wir diesen "akademischen" Ansatz mal auf.
Wenn das Umfeld, in dem man sich bewegt, egal ist, können wir uns diesen ganzen Aufriss sparen. Dann geht man einfach im Frack in die Disco und im Blaumann zur Aufsichtsratssitzung. Wenn man einen Kredit möchte, reichen die Badelatschen und den Pfarrer empfängt man im Tanktop mit kurzen Shorts.
( Ich weiss um das Totschlagsargument, ja aber. Soll hier nicht Thema sein. )
In jedem Umfeld, sei es privat oder beruflich, gibt es einen Konsens, dem man sich anpasst, bewusst oder unbewusst. Wer im ultracoolen roten Samtanzug auf seinem Job bei der Bank aufläuft, dessen Karriereaussichten dürften überschaubar sein. Der Hinweis, das ist der letzte Schrei auf Londoner Laufstegen dürfte den Chef wenig beeindrucken. Also habe ich die Wahl zwischen arbeitslos und umziehen. Es mag Ausnahmen im Promillebereich geben.
Dann haben wir so sartoriale "Größen", die Image und Meinung machen. Steve Jobs trug ewig das Gleiche, deswegen sah er auch immer gleich beschissen aus.
Mal abgesehen davon, daß es eine Unverschämtheit ist, bsp. zu einem festlichen Empfang in Rolli und Jeans zu kommen, das ist nicht Uniform, das ist idiotisch. Marketing halt.
Bleibt also die Frage, was "man" trägt. Zu den satorialen Basics, den althergebrachten Kombinationen und den ToDos gibt es hier zahlreiche Beiträge, im Internet Millionen Seiten und Tausende Bücher. Jedes Tierchen findet da sein Plaisierchen, seien es Ivy, Mods, Popper, Film Noir Fans, Herr der Ringe Leser oder Ausserirdische vom Planeten Ork.
Was ich trage, ist wiederum etwas völlig anderes. Muss ich jetzt Rauhleder Chukkas tragen, weil "man" das so macht, obwohl sie mir nicht gefallen, ich blöd darin aussehe oder sie einfach nicht zu mir passen? Ist mein Ivy Look ohne Seersucker Sakko unvollkommen, für das ich keine Verwendung habe, weil ich in Grönland arbeite?
Wie gesagt, ich trage keinen braunen Anzüge, weil sie mir nicht stehen. Dennoch gibt es tolle braune Anzüge und auch Männer, die darin gut aussehen. Warum sollte ich also darüber reden oder mir Gedanken machen? Diese Diskussion, die du auftust, haben wir hier im Monatsrhythmus, sie führt zu nichts.
Die Fragestellung in dieser Form ist bestenfalls unsinnig, böswillig idiotisch.
Anregungen kann man sich zuhauf holen, sei es im Internet, auf der Straße oder
in EH.
Daher noch einmal, was erwartest du? Einen Einkaufsleitfaden? Einen Einkaufsberater? Eine mehrseitige Analogie über die Ausnahmen der Regel?
Ich bin raus.