Möchte hier mal etwas "food for thought" reinwerfen:
In meiner Sozialisierung hier im Hoheitsgebiet der BRD war es, auch zu D-Mark-Zeiten, absolut üblich, "aufzurunden" – entweder zum nächsten Inkrement in DEM, oder in "Härtefällen" (wenn ansonsten schlicht zu wenig anfiele) zum übernächsten Inkrement. Spanne also maximal DEM 1,99. Daraus wurde 2002 rasch eine Spanne von bis zu EUR 1,99. Alles keine Beträge, gewiss.
Auch Prozentwerte in Höhe von 10, 15, 20 % sind mir geläufig. Ich habe das auch weitgehend übernommen, empfinde die Prozentwerte aber nach wie vor als unangemessen. Bei näherer Betrachtung scheint mir das – und bitte weist mich darauf hin, wenn ich hier falsch liege – ein Einfluss aus den USA zu sein. Wenn ich dort bin, wende ich diese Regel auch an, freilich mit Augenmaß. Das ernsthafte Problem sehe ich darin, dass es in den USA "refills" gibt, die ich mit dem "Trinkgeld" im Wortsinne abgelte.
Von "refills" sehe ich hier in der BRD überhaupt nichts.
Kurzum: Ich bekomme hier in der BRD quantitativ weniger für mein Geld (dass der Standard im niedrigpreisigen Sektor hier höher ist als in den USA – vernünftiges Geschirr und Besteck, Trinkgefäße aus Echtglas, Bedienung am Tisch –, sei einmal dahingestellt). Mir geht es um die fehlenden refills und den – insoweit – fehlenden Anlass für proportionale Aufschläge beim Endpreis.
Um meinen Ruf zu retten, schicke ich voraus, dass ich darauf achte, mich nicht übermäßig lange an kleinen Gerichten in Lokalen aufzuhalten. Ich gönne dem Betreiber einen gewissen Durchsatz an Kunden.