Hallo Pinguin71 und Plastronnadel,
ich stimme euch beiden zu. Da ich dieses Jahr, genauer seit Juli, überhaupt erstmal um meine Garderobe kümmere, und nun die Schuhe abgeschlossen habe mit einer stattlichen Sammlung, und bei dan Anzügen angelangt bin, und auch mein erstes richtiges Schuhregal und offener Kleiderschrank, für die Anzüge, aufgebaut sind, merke ich wie doch die hochwertige Garderobe ins Geld geht. Meine nicht gemachten Jahresurlaube sind dafür investiert worden.
Daher achte ich auch auf Abverkäufe und Rabatte, denn ich weiß wie hoch die Margen im Bekleidungseinzelhandel sind in Relation zum Einkaufspreis, so 200-300%, von der Partnerin meines Vaters. Für Markenlabel zahlt man nur den heftigen Aufpreis für den Namen, nicht aber die haptische oder physische Qualität hinsichtlich Verarbeitung der Nähte, Stoffe etc. in dem gleichen Umfang wie man für Eigenmarken bezahlt. Daher gehe ich nun auch zum guten Herrenausstatter und Maßkonfektionär, und freue mich auf meine geänderten Anzüge von Schmist & Schalmay.
Bei hochwertigen Schuhen ist die Marge wohl nicht ganz so hoch, wie bei geklebten Schuhen, weshalb ich da auch eher bereit bin den UVP zu zahlen, oder besser noch mit 20% Rabatt für Corporate Benefits. Zudem bekomme ich auch Qualität für mein Geld und zahle nicht nur für den Markennamen, überspitzt formuliert. Mir sagte man im Shoepassion Fachgeschäft hier in Frankfurt, als ich einen schönen Heinrich Dinkelacker "Milano" Plain AC in Nachtblau im Abverkauf/Sale für 275€ kaufte, dass ich mit den 20% Rabatt für Corporate Benefits sogar unterhalb des Einkaufspreises liegen würde. Also liegt der Einkaufspreis vermutlich bei ca. 250€. Dann ist auch ein Listenpreis von 545€ völlig angemessen, und mit 20% Rabatt für Corporate Benefits sind 436€ völlig in Ordnung bei einem Einkaufspreis von ca. 250€.
Ebenso extrem ist das Verhältnis bei den "billigen" Sneakern von Adidas die z.B. in weiß für 100€ verkauft werden. Adidas bezahlt für die Produktion in Vietnam ca. 10€, und die Sneaker sind aus "Leder". Der Einzelhandel kauft die Sneaker für ca.30€ ein. Die Marge von Adidas beträgt ca. 10€, und weitere 10€ sind Transport und Zölle von Vietnam aus nach Deutschland. Über die Qualität des Leders bei Hestellungskosten von ca. 10€ braucht man sich nicht zu wundern.
Der Nike Vaporfly 4% Karbonplatten-Wettkampfschuh kostete bei Markteinführung 250€ im Jahr 2016. Nike hatte Kosten von ca. 60-70€ für die Produktion in Vietnam, wobei der PEBAX-Dampfungsschaum für die Zwischensohle, gefolgt von der Karbonplatte mit 5€, die größten Materialkosten waren. Nike verkaufte den Schuh an den Einzalhandel für ca. 150€, und der Einzelhandel dann für einen UVP von 250€. Nike hat an dem Schuh mit einer Marge von ca. 80-90€ richtig viel verdient im Vergleich zu anderen Laufschuhen. Der Hype in den sozialen Medien, die künstliche Verknappung am Anfang des Verkaufs, und die Kurzlebigkeit von nur ca. 250-350KM für einen Marathonwettkampfschuh trieben die Nachfrage in die Höhe. Der EInzelhandel hat absolut in der Marge von ca. 100€ viel an dem Schuh verdient, wenn auch die relative Marge geringer war und ist als bei normalen Laufschuhen die 130-180€ UVP kosten. In Foren haben Brancheninsider offengelegt wie Adidas, Nike und Co. kalkulieren und wie "billig" solche Sneaker und echte Sportschuhe in der Herstellung tatsächlich sind, und warum diese Markenlabels so hochprofitabel sind mit hohen Börsenbewertungen.
Bei anderen als Luxus empfundenen Marken ist dies nicht anders, weshalb Bernard Arnault als Hauptanteilseigner des Luxusmarkenkonglomerats LVMH nun auhc der reichste Mensch der Welt ist und noch vor Elon Musk steht. Luxusgüter sind hochprofitabel.
Herzliche Grüße
Pascal