Aber Männer sollten gut aussehen, das reicht. Und dazu braucht es auch keine ständigen Wechsel von Schnitten und Farben.
Ich bin da ja an sich bei Dir, obwohl Du ja eigentlich nur bedauerst, dass eine Mode, mit der Du Dich wohlgefühlt hast, sich langsam wieder in andere Richtungen entwickelt, in denen sie vor Jahrzehnten auch schon mal war.
Das Problem ist nicht an sich die Mode. Im Grunde ist mittlerweile vom modischen Standpunkt aktueller Tragbarkeit doch alles gleichzeitig möglich von Slim bis Loose Fit, von schmalen bis breiten Revers, von prominenten bis unauffälligen Schultern, von hoher bis niedriger Leibhöhe und weiten bis schmalen Hosen. Die von Designern dominierte Mode, wie man sie nach dem Krieg bis in die 1990er verstanden hat, ist mit dem heutigen hochfrequenten Trend der ewig neuen 24 Schrottkollektionen pro Jahr längst friedlich entschlafen. Das Problem ist die Konfektion. Sie muss immer wieder neue "modische" Aspekte einbringen, weil sonst niemand etwas Neues kauft. Und dabei ignoriert sie, dass das, was sie verändert, sich bei sartorialer Kleidung im Rahmen des gegebenen Proportionskonzepts eigentlich nur an den Gegebenheiten einer konkreten Person orientiert ändern sollte und nicht generell für alle Menschen. Aber sie kann diesbezüglich nicht anders, denn das ist ja das Wesen der Konfektion.
Die Lösung ist, sich von Konfektion zu emanzipieren, damit man neben den erweiterten Möglichkeiten zur Verbesserung der Passform in Abstimmung mit der eigenen Figur selbst Einfluss nehmen kann, wie breit ein Revers, wie lang ein Sakko oder Mantel oder wie schmal und weit eine Hose sein soll. MTM ist da ein guter Anfang.